Ab morgen (01.06.2022) ist das 9€-Ticket für einen Monat gültig. Die Regierung Scholz will damit in erster Linie Pendler entlasten. Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine gestiegenen Energie-/Benzinpreise belasten viele Kraftfahrzeugfahrer, die einen Anreiz bekommen sollen auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen. Dies soll zudem die Umwelt schonen und sozial gerecht sein, denn der Tarif gilt für alle. Diejenigen, die bereits eine Monatsfahrkarte haben oder ein Semesterticket, bekommen zudem den bezahlten Aufpreis erstattet. Das Neun-Euro-Ticket betrifft alle öffentlichen Verkehrsmittel, die im Nahverkehr eingesetzt werden. Dazu zählen also: Bus, S- und U-Bahn, Tram, Straßen- und Regionalbahnen. In bestimmten Gebieten können auch Fähren und Seilbahnen mit dem Ticket genutzt werden.
Möchte man als Sportschütze/Jäger mit der Bahn in den Urlaub fahren oder Bekannte besuchen, ist das kein Problem. Möchte man jedoch die Waffe zum Büchsenmacher in die Stadt bringen, quer durch Deutschland zum Wettbewerb oder zum Training fahren oder an einer Jagd teilnehmen, muss man selbstverständlich den eigenen PKW nutzen.
Wieso eigentlich?!
Nach dem allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) §10 Beförderungspflicht, sind die öffentlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Beförderung von Personen und Reisegepäck verpflichtet. Doch jedes Unternehmen hat seine eigenen Beförderungsbedingungen.
In den Beförderungsbedingungen der Deutsche Bahn AG (aktualisierter Stand vom 24.05.2022) steht unter A.7 Mitnahme von Handgepäck, Elektrokleinstfahrzeugen, Traglasten und Tieren, 7.3 Beförderungsausschluss, 7.3.1 “ … Ausgeschlossen sind insbesondere gefährliche Stoffe und Gegenstände, Schusswaffen, explosive und entzündbare Stoffe und Gegenstände … Das Mitnahmeverbot nach Satz 1 und 2 gilt auch nicht für Schusswaffen von solchen Personen, die durch eine Erlaubnis nach § 10 Abs. 4 Satz 1 WaffG („Waffenschein“) – ausgenommen jedoch Erlaubnisse nach § 10 Abs. 4 Satz 4 WaffG („Kleiner Waffenschein“) – oder eine Bescheinigung nach § 55 Abs. 2 oder 56 WaffG jeweils zum Führen dieser Schusswaffen in Zügen zu Zwecken des Selbst- oder Drittpersonenschutzes berechtigt sind.“
Wenn man also nicht Bodyguard oder dienstlich unterwegs ist, wird man ausgeschlossen. Ist das Ungleichbehandlung von Sachverhalten, also Willkür? Geht ausgerechnet von den Privatpersonen, die in Deutschland streng überprüft werden, eine so große Gefahr aus? Warum reagieren unsere Dachverbände DSB, BDS, DJV nicht?
Starting tomorrow (01.06.2022), the 9€ ticket will be valid for one month. The Scholz government primarily wants to relieve commuters with this. The increased energy/petrol prices caused by Russia’s attack on Ukraine are a burden on many motorists, who are to be given an incentive to switch to local public transport. This is also intended to be environmentally friendly and socially fair, as the tariff applies to everyone. Those who already have a monthly ticket or a student ticket will also be refunded the surcharge they paid. The nine-euro ticket applies to all means of public transport that are used in local traffic. This includes buses, suburban and subway trains, streetcars and regional trains. In certain areas, ferries and cable cars can also be used with the ticket.
If you want to go on vacation or visit friends by train as a sport shooter/hunter, this is no problem. However, if you want to take your gun to the gunsmith in town, travel across Germany to a competition or training session, or take part in a hunt, you must of course use your own car.
Why is that?
According to the General Railway Act (AEG) §10 obligation to carry, the public railroad companies are obliged to carry passengers and luggage. However, each company has its own conditions of carriage.
In the conditions of carriage of Deutsche Bahn AG (updated status as of 24.05.2022), it is stated under 7.3 Exclusion of carriage: Excluded are in particular dangerous substances and objects, firearms, explosive and flammable substances and objects … The prohibition of carriage according to sentences 1 and 2 shall also not apply to firearms of such persons who have been granted a permit or a certificate according to in each case to carry these firearms in trains for the purpose of self-protection or the protection of third parties.
So if you are not a bodyguard or on duty, you are excluded. Is this unequal treatment of facts, i.e. arbitrariness? Does such a great danger emanate from those private individuals, who are strictly monitored in Germany? Why do our umbrella organizations DSB, BDS, DJV not react?