Zur 53. Europameisterschaft im Parcours, haben sich im italienischen Botto, in der Nähe von Orvieto (Umbrien), fünfzehn Schützinnen und Schützen angemeldet, die für Deutschland an den Start gehen.
Das vom 24. bis 27. September laufende Turnier, an dem täglich 50 Scheiben auf zwei unterschiedlichen Linien geschossen wurden, wurde live im Internet übertragen. (Klick)
Bei den Männern hat sich Rico Wollschläger abgesetzt und mit einem Ergebnis von 171 ein gutes Ergebnis erreicht und auch sonst bei nationalen Wettbewerben immer vorn dabei ist.
Insgesamt war es aber ein Kampf zwischen Frankreich und Italien, wobei sich der Franzose Charles Bardou mit 188 Scheiben vor dem Italiener Michael Spada 187 und seinem Landsmann Enrico De Tomasi 183 durchsetzte. Danach folgten punktegleich, mit 181, die Franzosen Gael Poinsot, Christophe Auvret und Matthieu Delmas. Sie alle hofften wahrscheinlich auf ein noch schlechteres Ergebnis des Italieners Spada, der in der letzten Rotte des Tages, mit seinem schlechtesten Ergebnis von nur 20 und zwei Scheiben Differenz zwar Gold verpasste, aber gleichzeitig drei Franzosen auf Platz vier verwies.
Bei den Frauen war die Spannung noch höher. Bereits nach den ersten Scheiben lagen zwei Deutsche Schützinnen ganz weit vorn in den Rängen.
Während sich Nicole Hewing aus Ochtrup am letzten Tag vor allen anderen Schützinnen durchsetzen konnte, wurde es um Doktorandin Susanne Bour noch mal spannend. Ihr waren gleich mehrere Schützinnen auf den Fersen, online konnte man nur sehen, dass sie es geschafft hatte in die Medaillen-Ränge zu gelangen. Zu Hause blieb einem nichts anderes übrig als das Internet-Portal, auf dem die Ergebnisse zu sehen waren ständig zu aktualisieren. Inwieweit der erhöhte Adrenalin-Spiegel in dieser Situation für das Ergebnis verantwortlich ist, konnte die Forscherin im Selbstversuch testen. Am Ende heißt es 13 zu 9 im Stechen für die deutsche Schützin.
Doch hier war noch lange nicht Schluss. Auch die geborene Münchnerin Christiane Roth kam zusammen mit den beiden anderen Damen mit aufs Treppchen und konnte sich in der Team-Wertung eine Goldmedaille abholen.
Somit gingen insgesamt 5 Medaillen nach Deutschland. Ein erfolgreicheres FITASC-Wochenende kann man sich kaum vorstellen.
Ein paar Dinge sollte man noch erwähnen: Covid bedingt wurden Zuschauer und Begleitpersonen auf Abstand gehalten und mussten streng kontrolliert an den waiting-points warten. Die Eröffnungsfeier fiel deshalb auch etwas kleiner als sonst aus. Im Gegensatz zur WM in England liefen die Deutschen Schützinnen und Schützen auch dieses Mal hinter der Standarte ein – nur die Belgier haben dies aufgrund des nicht gut kommunizierten Zeitplans leider verpasst. Die Deutsche Flagge wurde falsch aufgehängt, ein Schelm, der böses dabei denkt.
Leider haben sich viele, wegen des schlechten Wetters am Sonntag, schon vor der Abschlusszeremonie verabschiedet und auch die Anzahl und der Umfang der Aussteller ist etwas kleiner als gewohnt ausgefallen.