Die Winterolympiade im südkoreanischen Pyeongchang (ungefähr so groß wie das thüringische Eisenach) ist gerade am laufen, da werden schon die ersten Skandale aufgedeckt, Teilnehmer werden wegen verbotener Substanzen disqualifiziert.
Da stellt sich die Frage: Gibt es Doping im Schießsport? Diese Frag muss klar mit ja beantwortet werden – denn ich muss mich selbst als Sünder bezeichnen.
Wie kam das zustande? Ich habe mich 2016 wie viele andere Sportler bei der Deutschen Meisterschaft im Sporting in Sörnewitz gemeldet. In der Ausschreibung, die ich leider nicht mehr aufgehoben habe stand irgendwas mit Anti-Doping, dem ich keine Aufmerksamkeit schenkte. Doping – ich – gut gelacht. Wenn Kaffee, Kippen und ungesundes Essen dazu zählen – dann ja.
Die Meisterschaft hat stattgefunden, ich hatte mit – soweit ich mich erinnere – ca. 50% der Wurfscheiben meinen persönlichen Rekord gebrochen, der bei meinem ersten Wettbewerb auch noch nicht definiert war. Wir hatten Spaß, haben gelacht und den Gewinnern applaudiert.
Über ein Jahr später – im Dezember 2017 – hatte ich aus langer Weile und der Erwartung des neuen Regelwerk des DSB ein bißchen in die Regelwerke geschaut und bin auf die WADA gestoßen. Im Buch der verbotenen Stoffe fand ich unter „Prohibited at All Times“ und „S5“ und dort im Text stand es „hydrochlorothiazide“. Mit der Ausnahme „… unless the Athlete has an approved Therapeutic Use Exemption (TUE) for that substance …“.
Selbstverständlich hatte ich keine Ausnahmegenehmigung (TUE) für meinen Blutdrucksenker RAMIPRIL-comp. Ich bin ja schließlich kein gedopter Sportler – oder doch?
Was haltet ihr davon? Ab wann muss geprüft werden? Nimmt der mehrjährige FITASC Weltmeister auch Thiaziddiuretika/Wassertabletten? Weiss der Hausarzt was ein TUE ist?
Nachtrag vom 08.09.2019:
Knapp 1 1/2 Jahre nach diesem Artikel gibt es auch Informationen und ein passendes Video vom DSB:
https://hessischer-schuetzenverband.de/Sport.aspx?fbclid=IwAR1zF2kVKi7ktUAGsGLjzPULBGosUigUaCd1csyUB9GZoTkjCZlvxm2lGuo