Die Geschichte von Dorhout Mees reicht bis in die 1930er Jahre zurück, als die Familie Dorhout Mees in Utrecht ein Waffengeschäft eröffnete. Unter dem Namen „De Centrale Wapenhandel Dorhout Mees“ wurde die Familie Dorhout Mees innerhalb der Jagdwelt schnell bekannt und galt mit dem Handel der Luxuswaffen der Marken Fabrique National, Lebeau Courally, James Purdey & Sons und Holland & Holland als königlicher Hoflieferant („Hofleverancier“).
Mehrmals ist sie in den folgenden Jahren umgezogen, bis sie 1972 aufs „neue Land“ (Provinz Flevoland) zogen und einen Gesamtkomplex bestehend aus Waffenladen, Gewehrfabrik, Schießschule, Schießstand mit Verpflegung und Unterkunft errichteten.
Kein anderer als Seine Königliche Hoheit, Prinz Bernhard, eröffnete im September 1973 diesen Komplex.
Auch 2018 wurde der Schießkomplex von Dorhout Mees seinem Ruf wieder gerecht: über 350 Starter aus Europa und Übersee, 200 Scheiben im Compak-Sporting und 200 Scheiben im Parcours, Nebenevents, Trickschießen auf explodierende Wurfscheiben, Ballons, Barbecue, Abendveranstaltungen mit Livemusik sowie Glücksspiel mit Roulette und Blackjack.
Der englische Wurfmaschinenhersteller Promatic unterstützte die sehr weitläufig angelegte Anlage mit über 150 zusätzlichen Maschinen, um das schießen auf die unterschiedlichen Wurfscheiben noch interessanter und aufregender zu gestalten.
Die besten Flintenschützen Europas schießen an 4 Tagen um die Wette und der SV-Kölschhausen ist auch dabei.
Den Compak-Sporting-Wettbewerb am Donnerstag und Freitag war kein schönes Wetter bestellt. Am Samstag und Sonntag wurden die Wurfscheibenschützen jedoch von der Sonne verwöhnt.
Also genau der richtige Zeitpunkt, um mitzumachen.
Die schnelle Anreise ins Nachbarland ging problemlos und nach knapp 3 h war man schon vor Ort in der Nähe von Biddinghuizen. Dann ging auch alles schnell von der Hand. Im Restaurant gab es an der Anmeldung die Startnummer und ein Willkommenspaket mit kleinen Goodies und zwei Päckchen Stahlschrot-Munition. An der Theke konnte man u. a. Getränkechips und Trainingsrunden erwerben für 10 €/25 Scheiben. Dann ging es auch gleich mal mit der Flinte los auf die ersten drei Stände der Browning-Linie, die für das Training freigegeben wurden.
Am ersten Stand ein schneller Crosser von links nach rechts, ein „driven bird“ vom Turm, ein Hase mit großem Sprung und noch ein paar andere Scheiben. Der zweite Stand war nicht minder interessant: Ein schneller schwarzer Looper von links nach rechts, eine Battue die man im Steigflug kaum sah, sondern erst im Fallen, dann noch ein/zwei schnelle crosser und ganz nah eine Trap-Scheibe, die man mit den Läufen hätte zerschlagen können, wäre sie nicht so schnell in der Hecke verschwunden. Am dritten Stand habe ich mir dann im Training die Zähne an einem Rollhasen ausgebissen, der etwas weiter weg, als anderenorts bereits gesehen, startete und auf halben Weg um die Ecke verschwand. Hier gab es auch noch einen weiten Teal, der zwar keine Vorhalte brauchte, aber Nerven, um den passenden Zeitpunkt des Schusses abzuwarten.
Nun gut – nach 4 Runden und ca. 150 Schuss reichte das Training. Die Startzeiten hingen bereits aus. Glück gehabt – es geht nicht so früh los, Frühstück und Anfahrt vom 25 Minuten entferntem Hotel waren kein Problem.
Die ersten beiden Linien waren dann auch tatsächlich u. a. die Browning Trainingsstände etwas abgewandelt vom Vortag und der Herzog Jan („Hertog Jan“) und es ging mit guter Punktzahl los, obwohl es der Herzog (Johann I., ein Turnierkämpfer, genannt „Der Siegreiche“) schon ganz schönes Können abverlangte.
Dann war der Vormittag auch mit 50 Scheiben schon rum und es kam eine lange Pause, bis der erste Tag mit zwei weiteren Linien mit je 25 Scheiben beendet wurde und damit die Hälfte des Grand Prix bereits bestritten war.
Zurück in Nunspeed wurde sich kurz umgezogen und es ging zum Abendessen und Absacker ins Grand-Café deBuuren, wo es exzellente Speisen und Cocktails gab.
Sonntag – zweiter und letzter Tag des Parcours. Heute starteten die 64 Rotten in umgekehrter Reihenfolge und damit begann der Tag früh, ja sogar so früh, dass es keine Möglichkeit des Frühstücks im Hotel gab, wenn man überpünktlich am Schießstand sein wollte.
Auf der heutigen Liste waren nur die Außenlinien des Schießareals vermerkt und damit verbunden weite Laufwege. Hat man die Flinte, Munition und genügend Wasser mit dabei, so kam das Gepäck leicht auf 15 kg – 20 kg. Aber wir sind in den Niederlanden und nicht in den Alpen. Die Anstrengung belief sich also auf ein Minimum.
Die Stände hingegen nicht. Auch hier gab es stark abwechselnde Präsentationen von Wurfscheiben, die einen schienen ganz nah und leicht, die anderen weit weg und schwer. Aber so einfach war auch hier die Rechnung nicht. Die vermeintlich Leichten entpuppten sich als schnell und trickreich, während man den Schweren etwas mehr Zeit gab, damit sie Geschwindigkeit abbauten. Also wie am Vortag eine Mixtur an trickreichen Wurfscheiben, die jede für sich gesehen keine Unaufmerksamkeiten tolerierte.
Auch wenn es zwischendurch mal nicht so gut lief, wurde die Linie „Hull“ mit einem fast perfekten Ergebnis von 24/25 Punkten abgeschlossen. Und bei einem Gesamtergebnis von knapp ~ 80 % (das entspricht einer sportlichen Skeetrunde mit 20 Treffern) kann man, ohne großes Training, sehr zufrieden sein.
Der Abend endete mit einem spektakulären Stechen der besten Schützen der einzelnen Altersklassen und zwei Verlosungen. Man konnte also insgesamt drei Flinten von Caesar Guerini gewinnen. Eine durch den Sieg des Wettbewerbs, eine andere durch Kauf von Losen und eine dritte unter allen gemeldeten Schützen, die zu diesem Zeitpunkt noch anwesend waren. Weitere Preise waren Munition, Wein, Ferngläser, Gutscheine für Schießen, Golf spielen und essen u. a.
Links:
Grand Prix Dorhout Mees
Flinten-Turniere in den Niederlanden