Einladungsparcours Coesfeld

Oder, wie man mit einer kaputten Flinte 82% schafft!

Um unseren Standhorizont zu erweitern, folgten wir einer sehr netten Einladung in den Norden Deutschlands, genauer gesagt ins Münsterland.
Die Vorbereitung: Das Wetter spielt bei einer Outdoor Sportart eine nicht unerhebliche Rolle und es musste der Koffer gepackt werden. Ein Glück war kein Regen vorhergesagt, der zu dieser Jahreszeit nicht unüblich gewesen wäre. Es sollte sogar an beiden Tagen die Sonne scheinen – mehr kann man nicht verlangen. Flip-Flops olé…na ja…, nicht ganz. Morgens war es schon recht kühl und die dicken Socken waren von Nöten. Und da Flip-Flops mit Wollsocken den Style von Urlaub mit Opa in den ´70ern versprühen, wurden dann letztendlich doch die Stiefel eingepackt. Das Auge schießt schließlich auch mit!

Freitag war wieder Anreise- und Trainingstag. Ab 14.00 Uhr durften die glatten Donnerröhren erklingen und kleine Kügelchen gen Himmel emporsteigen, um runde, luftdurchschneidende Teller am Weiterflug zu hindern. Die Vorfreude war groß, denn ein Mensch der die Bedienungsanleitung der Donnerröhre mehrfach gelesen und verstanden hat, erklärte sich im Vorfeld bereit, uns das berühmte Move, Mount aaaaand Shoot zu vermitteln. Da mein Bewegungsfluss noch ein wenig hakelt, wurde besonders der flüssige Anschlag geübt und direkt bei den Teals angewendet. Wie hat Hannibal vom A-Team mit Zigarre im Mundwinkel immer genuschelt: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“! Selbst der weite Teal auf dem Skeet Stand wurde nun sehr regelmäßig getroffen und mein Grinsen wurde immer breiter…, sollte das Training vielleicht fruchten!?
Ein weiterer Tipp von dem Flintenmeister war: „Du musst einen Plan haben und ihn gegen deine Unsicherheiten durchsetzen – also dich daran (selbstbewusst) halten“! Gutes Körpergefühl, gute Bewegung und ein fokussierter, wacher Geist war mein Motto für den kommenden Tag.
Samstag 1. Wettkampf: Die Rottenzusammenstellung hätte besser nicht sein können, bekannte und freundliche Gesichter, die sich zwar kennen, aber noch nie wirklich zusammen geschossen hatten. Der Himmel klarte auf und die Sonne erstrahlte in voller Pracht. Es sollte magisch werden…

Am ersten Stand (Trap) lief es gut, ich habe die Flinte laufen lassen und das Selbstvertrauen stieg. Am zweiten Stand lief es genauso gut und Tauben, die man so noch nie geschossen hatte verabschiedeten sich in die ewigen Jagdgründe. Die erste von 3 Runden war (für mich) überragend. Die zweite und die dritte Runde wurden sogar noch besser und ich war im Flow. Ein Zustand, den ich schon einmal beim Schießen erfahren durfte (Es war die DM im Trap der DSU). Alles läuft dann fast wie von selbst, wie im Film, in dem man die Hauptrolle spielt (und nervös ist) und gleichzeitig entspannt im Publikum (mit Schokolade und Popcorn) sitzt. Eine etwas surreale Situation.
Dann passierte es…, der letzte Stand, die vorletzte Taube. Taube kommt, Schuss, Taube geht kaputt und ich öffne die Flinte und bemerke einen leichten Widerstand. Die leere Hülse will nicht locker aus dem Patronenlager „flippen“ wie sie es sonst immer tut. Ich entferne die Hülse und stelle Sicherheit her (entlade die Flinte komplett) und inspiziere die Basküle und das Patronenlager. Nix, keine Fremdkörper oder ähnliches. Komisch…alles funktioniert wieder. Ich lade die Flinte und die wirklich letzte Taube für den Tag bringt den krönenden Abschluss!
In der Endabrechnung brachte mir mein erster perfekter Parcours Tag eine 82/100 und damit den 13. Platz in der A-Gruppe. Personal Record, ein großartiges Gefühl und eine defekte Flinte wie sich später herausstellen sollte!
Die Firma Zoli begleitete das Wochenende mit einem Stand und dem Angebot, die komplette Zoli Palette zu testen. Irgendwie sprach der Flintengott zu mir, dass ich doch lieber mal die Pro´s über meine Donnerröhre schauen lassen sollte. Der italienische Büma wollte die Flinte öffnen und „Knack“! Wie sich herausstellte, war der Spannzahn/haken (befindet sich am Vorderschaft) gebrochen und die Flinte für das Wochenende somit aus dem Spiel. Die Jungs von Zoli erkannten das Problem und boten mir direkt an für Sonntag eine Flinte aus ihrem Sortiment zu nutzen (Vielen Dank @Zoli)! Es wurde eine Z-Gun mit hoher Schiene, denn so eine wollte ich schon immer mal ausprobieren. Ein Glück konnte, wer noch nicht genug hatte, beim Zoli Fun Parcours vorbeischauen und das tat ich…die Z-Gun musste ja getestet werden. Der Test verlief zufriedenstellend 17/25 und ich wollte die Herausforderung am Sonntag mit einer neuen Flinte und der hohen Schiene angehen.

Sonntag 2. Wettkampf: 67/100. Leider wollte sich der Flow Zustand an diesem Tag nicht so recht einstellen. Alles über 60% ist für mich trotzdem ein Erfolg. Die Zoli fühlte sich gut an obwohl sie ein bisschen „wuchtiger“ gestaltet ist und mit der hohen Schiene bin ich auch gut zurechtgekommen. Leider gingen mir einige sonst eher sichere Tauben wieder durch die Lappen. Die Incomer Doublette am Trapstrand z.B. – das war bitter (Aber da hilft ein Spruch von unseren amerikanischen Kollegen: „You are not good enough to be angry!“

Fazit und Gedanken des Wochenendes:

  • Marmor, Stein und Spannzahn bricht…
  • Eine gute Rotte hebt die Stimmung (Shout out to Bad Arolsen, Unna und Münster)
  • Guter Kaffee & Kuchen heben die Stimmung.
  • Ein Hoch auf die Veranstalter und die Helfer.
  • Dank an den „Trainer“ und die Weisheiten des Tages 😊.
  • Der „ernste“ Norddeutsche Humor kommt immer noch von hinten durch die Brust.
  • Das Gefühl entwickelt sich so langsam für die einzelnen Abläufe.
  • See bird – shoot bird!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert