Der Besuch im Dreiländereck

Freitagmittag, raus aus der Firma, die Tasche ins Auto, die Flinte und alles andere eingeräumt und losgeht’s. 14:30 Uhr Abfahrt in Paderborn. 4:30 h später das Übernachtungsziel in Dresden ist erreicht. Noch einmal den Konvoi für morgen besprochen und nach dem Abendessen voller Freude ins Bett.

06:30 Uhr aufstehen, duschen, frühstücken. 07:20 Uhr die Kollegen sind am Parkplatz und wir beginnen die Weiterreise auf der A4 nach Görlitz bzw. in das Dorf Zgorzelec in Polen, wo Lupus seinen Stand hat

Die Webseite ist leider nur in Polnisch, der Kontakt per E-Mail und Telefon mit Bartek selbst oder seinem Bruder Jakub geht aber in sehr gutem Englisch!
Man bekommt vorab ein Einladungsschreiben zugesendet. Auf dem Stand darf Stahl und Blei geschossen werden.

Von der A4 geht es nach der Grenze sofort runter und über eine gut ausgebaute Straße vorbei an den üblichen Tankstellen und Shops … bis nach ca. 2 km abbiegen und der Weg über schlecht ausgebaute Landstraßen und durch Dörfer geht. Neubauten und Häuser, die aussehen als sei der Krieg gerade mal 2 Wochen vorbei, wechseln sich ab. Die Schotterwege und Straßen sind ein wenig rau, nach gefühlt 35 mal abbiegen durch 2 Dörfer kommt man im nächsten Dorf am Friedhof vorbei, an ein Gelände nach dessen Tor man durch zwei alte, russische, ausgeschlachtete Militärlastkraftwagen begrüßt wird. Die Wälle sind neu aufgeschüttet, die Zäune sind neu, vorbei am 100 m Kugelstand, laufender Keiler, IPSC-fähigen Kurzwaffenständen geht es zum Parkplatz (für ca. 15 Autos) mit dem Podest für Siegerehrungen am Clubhaus, welches ein nagelneuer geräumiger Container/ Metall Flachbungalow ist, mit Büroecke, Couch zum rumlümmeln und einem abgetrennten Bereich mit Toiletten für Männlein und Weiblein. Draußen stehen Tische und Bänke, die Zäune sind mit Werbeplakaten verschönert.
Alles macht einen soliden, sauberen Eindruck. Die überdachten Compakstände (derer 4 man hier hat) sind wenige Schritte entfernt. Alles so ausgerichtet, dass man die Sonne den ganzen Tag im Rücken hat. Alles Upfront Stände (Wurfmaschinen stehen vor oder seitlich vom Schützen) mit Stangenwald als Hintergrund. Abgetrennt durch Wände aus Heuballen und Erdwälle.

Es geht los mit dem Stand unterhalb und hinter des Parkplatzes. Hier gibt es die Maschinen A-F (links Crosser flach, links Halblooper flach, halb rechts startet eine hohe Segel-Taube, die nach rechts weg geht, ein Rollhase von rechts nach links mittig, eine Taube flach auf den rechten Hang entlang abgehend und eine flache Battue, die vom Hang bis kurz vor die Mitte kommt und sich dort im Fallen aufdreht.

Der Stand vor dem Clubhaus bietet ebenfalls A-F hier ist es die A von hinten über Kopf ( von einem verstellbaren Turm) die man durch die Überdachung natürlich erst relativ spät sieht. Looper von rechts, Battue von rechts, Teal von links, Looper von links, Crosser von links , Trap gerade aus.

Der nächste Stand, links vom Clubhaus, hat ebenfalls Maschinen A-F mit Looper rechts, midi Crosser rechts, Looper links auf 40 m, Crosser links, Looper rechts in 30 m Entfernung.

Am vierten und letzten Stand, direkt an der Waldkante, gibt es nochmals Tauben von A-F, Crosser links flach, eine Mini als Incomer der aber noch im Wald fällt, zwei Tauben die vom Turm, der geradeaus im Wald steht, kommen und vor einem runterfallen, ein Teal im Wald, ein Looper von rechts.

Alles in Allem bietet der Stand viele Möglichkeiten das Layout anzupassen und je nach Wunsch auch schwieriger zu gestalten.
Bartek, der Betreiber, hatte das Layout etwas an seine Stammgäste angepasst. Hier und da sind auch „Pannekoeken“ (holländisch für einfache Ziele) eingerichtet. Er versicherte uns aber, man könne den Schwierigkeitsgrad jederzeit erhöhen und er würde uns beim nächsten Besuch gern zeigen was alles möglich ist. Viele seiner Gäste verlangen aber nach etwas einfacheren Tauben.

Die Preise sind moderat bis günstig. 150 Tauben lagen bei ca. 30 €, 35 € inkl. Schnitzel mit Kartoffeln und Salat (das für uns extra angeliefert wurde). Also ca. 20 Cent pro Taube (normal sind wohl ca. 23 Cent pro Taube wir bekamen aber scheinbar einen Gruppenrabatt). Diesmal hatte er leider keine Euros zum Wechseln, daher haben wir immer glatte Beträge abgerechnet. (am besten zahlt man als Gruppe alles zusammen und teilt dann später intern) oder aber man tauscht Złoty.

Die Laporte-Maschinen (alle mit sichtbaren Tafeln mit dem Buchstaben versehen) und alles andere waren in gutem Zustand. Die Maschinen waren bei Ankunft alle maximal befüllt und eine einzige Störung wurde flott behoben.
Bedient wurden die Maschinen mit Laporte Fernbedienungen, mit Digitalanzeige. Sie funktionierten einwandfrei. Je Stand gab es einen eigenen Drücker mit Zähler. Der Bruch hielt sich sehr in Grenzen!

Im einfachen Hotel gibt es Rabatt, wenn man sagt, dass man bei Lupus (Bartek) schießen will:Hotel JAN, Jędrzychowice 98, 59-900 Zgorzelec

Turniere für 2019:
8.6. + 9.6. Sporting ( Freitag 7.6. Training)
28.9. + 29.9. Compak-Sporting

Unser Fazit:
Wir wurden sehr gut betreut und freundlich und zuvorkommend willkommen geheißen. Die Anreise ist etwas verzwickt, hier musste das Navi, bzw. Handy gute Dienste leisten. Im Dorf selbst ist der Schießstand „strzelanie“ aber ausgeschildert. Er ist direkt am Friedhof „cmentarz„.

Hier noch die Munitionspreise für die polnische Marke Fam Pionki (der Vizepräsident Kamil Wiśniewski hat uns auf der IWA die neuen BIOR-Schrotbecher vorgestellt). Der Rückstoß war nicht besonders weich, aber auch nicht super hart. Die Preise sind pro 25er-Schachtel:

Olympic Skeet 24 blei: 20PLN / 4,66 €
390 m/s¹, Plastikbecher, gute Trefferbilder, normaler nicht unangenehmer Rückstoß.

Olympic Trap 24 blei: 20PLN / 4,66 €
390 m/s¹, Plastikbecher

Olympic Trap High Speed 24: 25PLN / 5,28 €
430 m/s¹, Plastikbecher

Master Steel 24: 26 PLN / 6,05 €
390 m/s¹, Plastikbecher, hohe Bodenkappe, normaler nicht unangenehmer Rückstoß, gute Trefferbilder, die Flinte (Beretta 692), ging ein wenig schwerer auf!

Master 28: 28PLN / 6,52 €
390 m/s¹, 5% Antimon, Plastikbecher

Aktueller Kurs (März 2019): 4,2966 PLN = 1
¹ Werksangabe des Herstellers